ISPRINGEN. Eine furiose Party, ein bunter Abend und ein hochkarätig besetztes Jugendturnier: Der 1. FC Ispringen hat sein 100-jähriges Jubiläum auf dem Festgelände beim Sportplatz gebührend gefeiert.
Als echter Glücksgriff für den Fußballclub hat es sich erwiesen, die Band „Blaumeisen“ als Eröffnungshighlight gebucht zu haben. Die sechs musikalischen „Power-Vögelchen“ erwiesen sich als absolute Publikumsmagnete. Trotz Ferienzeit bildete sich eine lange Schlange an der Abendkasse, ohne Probleme wurden 1000 Eintrittskarten an den Mann und die Frau gebracht. Schnell war es rappelvoll im Festzelt, und die Musik lockte noch tief in der Nacht und Stunden nach Beginn der Party Neugierige an den Quell der Töne. Seit über 25 Jahren im Geschäft sind die „Blaumeisen“ eine verlässliche Größe und für viele die Partyband schlechthin. Ansager Siggi Besemer musste daher keine großen Worte machen, der große Anteil von Insidern wusste auch so, was zu tun ist: Bei einer „Blaumeisen“-Party kann man nicht einfach sitzen bleiben. Also, rauf auf die Bänke, oder, wo möglich, gleich auf den Tisch. Damit war ein vierstündiges Kräftemessen eingeleitet, zwischen dem Stehvermögen und den Stimmen des Publikums und der geballten Energie, die von der Bühne ausging. Die Hits der letzten Jahrzehnte, vom „Skandal im Sperrbezirk“ über „It’s raining man“ oder „Stand by me“ standen auf dem Programm. So ein Fest habe es lange nicht gegeben in Ispringen, stellte ein Besucher, stellvertretend für viele, fest.
Mit einem bunten Jubiläumsabend im Festzelt gab es einen weiteren Höhepunkt im Festgeschehen des Wochenendes. Im Namen des FC Ispringen begrüßte Jürgen Mohrkamm trotz der begonnenen Urlaubszeit
einige Hundert Festgäste zum Unterhaltungsprogramm. Weil er unter seinem Namen unbezahlbar sei, sagte Conferencier Jochen Anselment, trat der Ersinger Spitzenunterhalter diesmal als Toni Turek auf.
Doch der WM-Torwart von 1954 zeigte sich noch recht fit, und das nicht nur mit seiner flinken Zunge, die chronisch für Lachsalven sorgte. Auch seine Rap-Tanz-Show begeisterte das Publikum.
Klingendes Spiel mit der Eurovisionsmelodie, dem Marsch „O when the saints go marching in“ und dem Badnerlied war vom Spielmannszug der Ispringer Feuerwehr unter der Leitung von Bernhard Benz zu
hören. Die Ersinger Karnevalsgesellschaft Fledermaus schickte ihre mittlere Garde in Ispringer Fußballtrikots zum Einsatz. „Polizei“ hieß der Schautanz, mit dem die Prinzengarde brillierte. Ihre
beiden Kolleginnen, die Funkenmariechen Maren Schuster und Celine Schneider, stürmten ebenfalls die Bühne. Im „Fußballfieber“ zeigten sie, wie akrobatisch Damenfußball sein kann. Ebenfalls
akrobatisch balancierten die „Ispringer Einradmädels“ Sarah und Dorina Hilligardt, Antonia Keller und Carolin Schlüter. Erst ein halbes Jahr im Training zeigten sie zu Abba-Songs auf den Kunsträdern
Schleifen, Achter, Ringe und Mühlen.
Irisch-englische Folklore brachten Petra Karbach und Manfred Schäning mit Liedern wie „The wind in the willows“, „Belfast child“ „Summertime“ oder „Nothing at all“ mit ins Festzelt. Ebenfalls mit
Gitarre und Gesang unterhielten mit „Alter Adel, zwei Buben und ein Mädchen“ Bernd Heselschwerdt, Martina Dittrich und Gerhard Moritz. „Schwäbischen Humor“ verbreitete Theo Pfeffinger für die
Ispringer „Badenser“. Nochmals einen „Hingucker gab es in Gestalt der Mädels von der Ispringer Tanzgruppe La Boom. Sie versetzten das Publikum mit einem Bauchtanz in Verzückung und legten noch einen
Hip-Hop-Showtanz drauf. Zum Abschied waren auch die Jubilare mit ihrer ersten Mannschaft und deren „Fußballlied“ präsent.
Die Förderung des sportlichen Nachwuchses ist dem 1. FC Ispringen ein ganz besonderes Anliegen. „Daher haben wir auch ein Jugendturnier zum Höhepunkt des sportlichen Teils des Jubiläumsfestes gemacht“, sagte Günther Hemminger, Vorsitzender des Fußballclubs. Peter Vogel, dem früheren langjährigen Jugendleiter beim FCI,war es gelungen, Jugendmannschaften aus hochkarätigen Bundesligavereinen für den „U16 Timex-Cup“ zu gewinnen. Der Nachwuchs des FC Kaiserslautern setzte sich an die Spitze und eroberte den Timex-Cup, Mainz 05 belegte den zweiten, der Karlsruher SC den dritten Platz. „Für unseren eigenen Spielernachwuchs war das ein spannender und lehrreicher Anschauungsunterricht“, so Hemminger.